Глосарій до курсу "Історія німецької мови"
Affix: gebundenes, nicht basisfähiges Morphem; mit Flexionsaffixen (= Flexionsmorphemen) werden Wortformen gebildet (Haus-es), mit Wortbildungsaffixen (= Wortbildungsmorphemen) neue Wörter (Häus-chen, häus-lich); Oberbegriff für Präfix, Suffix, Zirkumfix (Infix tritt im Deutschen kaum auf)
Akzent (= Betonung): Hervorhebung durch Intensivierung der Muskelaktivitäten bei der Artikulation, die unter anderem zu einer Steigerung der Lautstärke und zu einem Anstieg der Tonhöhe führt
Akzeptabilität: die Annehmbarkeit sprachlicher Erscheinungen (Wortbildungsprodukte, Wortformen, Äußerungen, Texte) auf der Ebene der Performanz (als graduell abgestufte Einstellung kompetenter Sprecher)
Ambiguität: Mehrdeutigkeit sprachlicher Einheiten
Appellativum: nichtonymische substantivische lexikalische Einheit, die sowohl eine Klasse von Gegenständen als auch einen Einzelgegenstand bezeichnen kann; auch: Gattungsbezeichnung (Stadt, Fluss, Mädchen)
Bedeutung: einem sprachlichen Ausdruck konventionell zugeordnete überindividuelle Wissenseinheit (Gehalt/Inhalt/Vorstellung) mit den Eigenschaften verallgemeinernd, vage und flexibel
aktuelle Bedeutung: (nach W. Schmidt) Bedeutung einer lexikalischen Einheit auf der Parole-Ebene, durch Textbeziehungen festgelegt; auch: Textbedeutung/Sinn
lexikalische Bedeutung: 1. (komplementär zur grammatischen Bedeutung) Bedeutung von Wörtern und Phraseologismen; auch: Semem; 2. (komplementär zur aktuellen Bedeutung) Bedeutung einer lexikalischen Einheit auf der Langue-Ebene, "Potenz der aktuellen Bedeutungen" (W. Schmidt), d. h. die Gesamtheit der Sememe (Th. Schippan); auch: potentielle/virtuelle Bedeutung
denotative Bedeutung: begrifflicher Gehalt (Kern) der Bedeutung einer lexikalischen Einheit
konnotative Bedeutung: an die denotative Bedeutung angelagertes Wissen über die usuellen (konventionellen) kommunikativen Rahmenbedingungen der Verwendung einer lexikalischen Einheit
Benennung: usuelles oder okkasionelles Wort (Substantiv, Verb, Adjektiv, Adverb) bzw. Phraseologismus, mit dem der Sprecher auf Begriffe (Konzepte) – und durch sie vermittelt – auf Gegenstände, Vorstellungen, Prozesse und deren Merkmale Bezug nimmt (referiert)
Buchstabe: Schriftzeichen in alphabetischen Schriftsystemen; auch: Graph
Derivat: Wortbildungsprodukt, das durch Derivation entstanden ist; auch: Ableitung
diachronische Betrachtungsweise: Erforschung eines Sprachsystems (bzw. von Teilsystemen und Elementen) in seiner historischen Veränderung
Dialekt/Mundart: eine dem Standard historisch vorangehende, örtlich gebundene, vorwiegend auf mündliche Realisierung orientierte und vor allem im Alltag realisierte Existenzform/Varietät, die nach eigenen Sprachnormen, die sich im Laufe der Geschichte durch nachbarmundartliche und standardsprachliche Einflüsse herausbildeten, von einem großen heimatgebundenen Personenkreis in bestimmten Sprechsituationen gesprochen wird (vgl. Sowinski 1970)
Distribution: die Menge aller Umgebungen, in denen eine sprachliche Einheit vorkommen kann Eigenname: Substantiv oder substantivische Wortgruppe (onymische Benennung) mit der Funktion der Identifizierung des einzelnen Objekts und dessen Differenzierung von anderen gleichartigen Objekten (Leipzig, Saale, Altes Rathaus, Juliane)
Entlehnung: 1. Übernahme von Sprachelementen aus anderen Sprachen; 2. sprachliche Einheit als Ergebnis dieses Prozesses
Etymologie: Wissenschaft von der Herkunft, Grundbedeutung und Entwicklung einzelner Wörter sowie von ihrer Verwandtschaft mit Wörtern gleichen Ursprungs in anderen Sprachen (H. Bußmannn)
Fugenelement (auch: Interfix): semantisch leeres Segment in der Kompositions- oder Derivationsfuge (Arbeit/s/anzug, willen/t/lich)
Funktion, syntaktische: die Rolle, die eine Konstituente innerhalb eines Satzes spielt (z. B. Subjekt, Prädikat, Objekt usw.); dazu: Satzglied
Genus: (Pl.: Genera) grammatisches Geschlecht (Maskulinum, Femininum, Neutrum); im Unterschied dazu bezeichnet Sexus das natürliche Geschlecht
Genus verbi: grammatische Kategorie des Verbs, Handlungsrichtung (Aktiv, Vorgangs- und Zustandspassiv)
Graph (auch: Buchstabe): durch Segmentierung bestimmte Einheit der schriftlichen Ebene Graphem: kleinste bedeutungsunterscheidende Einheit der schriftlichen Ebene (Distinktivitätskonzeption); auch als graphische Entsprechung eines Phonems verstanden (Repräsentanzkonzeption)
Graphematik: linguistische Teildisziplin, die sich mit den Regularitäten der Schreibung, dem Schriftsystem einer Sprache beschäftigt; auch: Graphemik
Graphie: das Schriftsystem einer Sprache
Intonation: Sammelbegriff für Tonhöhe, Tonhöhenverlauf und Pausen
Kasus: (Pl.: Kas?s) grammatische Kategorie deklinierbarer Wörter, die u. a. zur Kennzeichnung ihrer syntaktischen Funktion im Satz dient
Kategorie: Klasse sprachlicher Einheiten mit (weitgehend) gleichen Eigenschaften (z. B. Substantiv, Verb, Adverb, Nominalphrase)
Konversion: Wortbildungsart, bei der eine unflektierte (Leben) oder flektierte (Ist, der Fremde/ein Fremder) Basis die Wortart oder ihren Status als syntaktische Fügung/Wortgruppe/Phrase (In-der-Sonne-Liegen) ohne Affigierung wechselt
Modifikation: Verfahren, das ein vorhandenes Wort semantisch subklassifiziert, ohne dass sich die Wortart ändert (Haustür, Häuschen, kränklich, erblühen); semantische Grundklasse in der Wortbildung (wie auch Transposition)
Modus: (Pl.: Modi) grammatische Kategorie des Verbs, Aussageweise (Indikativ, Konjunktiv, Imperativ)
Motivation/Motiviertheit: Erschließbarkeit der lexikalischen Bedeutung einer lexikalischen Einheit aus deren Phonemstruktur (= phonetisch-phonemische M., z. B. Kuckuck), Morphemstruktur (= morphosemantische M., z. B. Schreibtisch) oder Sememstruktur (= figurative M., z. B. Fuchs ‚schlauer Mensch’); den Verlust der Motivation durch Sprachwandel (Beispiel, höflich, vergessen) bezeichnet man als Demotivation
Numerus: grammatische Kategorie zur Kennzeichnung von Quantitätsverhältnissen bei flektierbaren Wörtern (Singular, Plural)
Orthographie: die kodifizierte, d. h. schriftlich fixierte Norm der Schreibung einer Sprache, das kodifizierte, normierte Schriftsystem
Orthographische Prinzipien: Grundsätze für die Zuordnung von Einheiten der schriftlichen Ebene zu Einheiten anderer Ebenen des Sprachsystems
Paradigmatische Beziehungen: Beziehungen zwischen sprachlichen Einheiten, die gegeneinander ausgetauscht werden können, Entweder-oder-Beziehungen
Polysemie: die Eigenschaft eines Lexems, mehrdeutig zu sein, wobei die einzelnen Sememe/Lesarten/Bedeutungsvarianten über Assoziationen miteinander in Beziehung gebracht werden können
Prosodie: Sammelbegriff für die suprasegmentalen Merkmale Akzent, Dauer, Lautstärke, Intonation, Rhythmus und Sprechgeschwindigkeit
Reduktion: Wortbildungsart; Bildung eines Wortes durch Kürzung einer längeren Vollform (Wort oder syntaktische Fügung); Kurzwort
Schrift: Inventar von Schriftzeichen (z. B. lateinische, griechische, kyrillische, arabische Schrift)
Schriftsystem (auch: Graphie): der Teil des Systems einer Sprache, der sich auf die Elemente und Regularitäten der Schreibung bezieht
Schrifttyp: Klasse von Schriftsystemen, deren Schriftzeichen sich jeweils auf die gleichen sprachlichen Einheiten beziehen (alphabetischer, syllabischer, logographischer Schrifttyp)
Schriftzeichen: graphische Zeichen, die sprachliche Einheiten wiedergeben
Segmentierung: die schrittweise Zerlegung sprachlicher Äußerungen in kleinere Einheiten nach dem Kriterium der Austauschbarkeit eines Elements mit anderen Elementen der gleichen Art; die Grundoperation der strukturalistischen Sprachwissenschaft, die von der Klassifizierung vorausgesetzt wird
Silbe: phonologische Einheit, die aus einer bestimmten Folge von Lauten besteht
Sprach-/Dialektgemeinschaften: sind Gruppen von Sprechern, die nach eigener Anschauung eine Gemeinschaft aufgrund der gemeinsam verwendeten Sprache/des Dialekts bilden (vgl. Klaus Mattheier) oder Gruppe von Sprechern einer Sprache/eines Dialekts, die sich selbst dieser Sprache/diesem Dialekt als Sprecher zugehörig verstehen
Tempus: (Pl.: Tempora) grammatische Kategorie des Verbs, Zeitform (Präsens, Präteritum, Perfekt, Plusquamperfekt, Futur I und II)
Terminus: innerhalb eines begrifflichen Systems (Theorie, Fach, Lehrbuch) definiertes Fachwort
Text: relativ abgeschlossene mündliche oder schriftliche Äußerung, die i. d. R. aus einer grammatisch und inhaltlich zusammenhängenden Folge von Sätzen besteht, von einem Textproduzenten mit einer bestimmten Absicht für einen Textrezipienten verfasst worden ist und von diesem auch als Text erkannt und akzeptiert wird
Transposition: Verfahren, das ein vorhandenes Wort in eine neue semantische Klasse überführt, wobei sich die Wortart verändert (Stadt>städtisch) oder erhalten bleibt (Stadt>Städter); semantische Grundklasse in der Wortbildung (wie auch Modifikation)
Umgangssprache (regionale): ist eine sprachliche Zwischenschicht zwischen Standard und Mundart, die als Rückwirkung des Standards auf die gesprochenen Dialekte entstand. Als eine von den örtlichen Mundarten verschiedene, durch mannigfache Abstufungen, vielfältige landschaftliche Unterschiede und überregionale Geltung gekennzeichnete Existenzform/ Varietät ist Umgangssprache die mündliche Realisierung des Standards mit den Artikulationsmerkmalen der Mundarten des jeweiligen Gebietes.
Wortschatz: Gesamtmenge aller Wörter einer Sprache zu einem bestimmten Zeitpunkt (H. Bußmann), von dem der einzelne Sprecher jeweils nur einen Teil aktiv und passiv beherrscht regionaler/fachsprachlicher/sondersprachlicher/standardsprachlicher Wortschatz: varietätenspezifische Teilmengen des Gesamtwortschatzes
Zeichen: nach F. de Saussure eine Einheit zweier Komponenten (bilateral), nämlich von Bezeichnendem und Bezeichnetem (signifiant und signifié, Form und Bedeutung). Das so definierte sprachliche Zeichen ist arbiträr und linear; existiert nicht an sich und für sich, sondern nur im Zusammenhang mit anderen Zeichen, die seinen Wert im System ausmachen.
Zirkumfix: Affixkombination aus Präfix und Suffix; fungiert in der kombinatorischen Derivation als eine diskontinuierliche UK (Ge- ... -e bei Gerede, un- ... -lich bei unwiederbringlich
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